In diesem Jahr wollte ich eine Tradition fortführen, die ich vor einigen Jahren einmal begonnen habe, aber leider wieder vernachlässigte – das Ahnenmahl.
Hierzu backe ich ein spezielles Brot, das als Speiseopfer zu Ehren der Ahnen gegessen wird. Ein Stück wird für die Ahnen übrig gelassen und auf dem Altar oder einem leeren Platz am gedeckten Tisch gelassen.
Für das Brot benötigt man zunächst Eichenrindensirup. Der wird aus Eichenrindentee gemacht. Der Tee sollte aus der Apotheke oder dem Reformhaus gekauft werden. Ich empfehle nicht, selbst Eichenrinde zu sammeln um daraus Tee zu machen. Grundsätzlich ist die Eiche für den Menschen ungenießbar und kann giftig sein. Der Tee wird gut ziehen gelassen. Auf 150 ml einen Esslöffel voll genügt. Der Auszug sollte eine goldrote Farbe bekommen, wie in folgendem Bild.
Nun wird daraus ein Sirup gemacht, indem in den heißen Tee etwa die gleiche Fülle Zucker eingerührt wird, also 150 ml. Der Sirup wird abgeseiht und abkühlen gelassen.
Die Eiche nimmt hier die Rolle als Bindeglied zu den Ahnen ein. Eichen sind kräftige und lange überdauernde Bäume, deren verzweigte Äste oft wie in einem Stammbaum angelegt sind. Und dieser Analogie wird sich hier bedient.
Für das Brot verwende ich gern Weizen- und Dinkelvollkornmehl. Die Mehlsorten können aber nach belieben ausgetauscht werden. Das Rezept lautet:
– 300 g Dinkelvollkornmehl
– 300 g Weizenvollkornmehl
– 150 ml Eichenrindensirup
– 150 ml warmes Wasser
– 4 EL Salz
– 1 Würfel Hefe/1 Pck. Trockenbackhefe
Zunächst wird ein Vorteig gemacht. Dazu werden der Sirup, das Wasser, das Salz und das Dinkelmehl vermengt. Dieser klebrige Brei wird nun für einen Tag lang stehen gelassen.
Am nächsten Tag wird in die blubbernde Masse des restliche Mehl für 10 Minuten eingeknetet. Der Teig muss dann gehen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Danach wird der Teig noch einmal kurz geknetet und in Form gebracht. Er geht jetzt noch einmal für 30 bis 60 Minuten. Ich habe vor dem Backen mit einem scharfen Messer noch ein Pentagramm eingeritzt.
Gebacken wird das Brot dann bei 200 °C Umluft für 40 Minuten. Das Brot ist fertig, wenn es hohl klingt, wenn man auf die Unterseite klopft.
Meinen Brotlaib habe ich auf dem Altar geweiht und meinen Vorfahren gewidmet. Am Abend wurde es dann gegessen, ein Stück verbleibt.
Bei dem Mahl ist es auch Brauch, einen leeren Platz symbolisch für die Verstorbenen zu decken. Und natürlich durfte in der Dunkelheit die obligatorische Laterne für die willkommenen Geister und Seelen nicht fehlen. Bei mir jedoch nicht als Rübe oder Kürbis.
Euch allen ein gutes neues Hexenjahr!
Be blessed