Ästhetik und Qualität

In den Social Media im englischen Bereich sind zunehmend zwei Trends zu beobachten, die natürlich auch schon zu uns übergeschwappt sind. Sie betreffen die Ästhetik und die Qualität von Zutaten und Hilfsmitteln. Beginnen wir bei der Ästhetik.

Instagram und Tiktok sind voll von ihnen: selbst ernannte Hexen die mit prunkvoll gestalteten Altären oder anderen optisch ansprechenden Bildern auf sich aufmerksam machen. Auch Tiktok finden sich zahllose Videos mit dem gleichen Inhalt zusammen mit hexisch anmutenden Memes was eine wahre Hexe ausmache. Es bildet sich ein neuer Gemeinschaftssinn unter diesen Hexen die gemeinsam diesen Inhalt konsumieren und sich gegenseitig darin bestärken und bewundern.

„Toll!“ könnte man meinen, es bildet sich eine große und weltweite pagane Gemeinschaft. Doch der der zweite und prüfende Blick birgt mitunter herbe Enttäuschung. Wie sagt schon ein altes Sprichwort? Nicht alles was glänzt, ist auch aus Gold. Und so ist nicht alles, was toll und hexisch ausschaut, auch wirklich von einer Hexe. Es braucht mehr als Dekorationskünste, Filter und Photoshop, eine Hexe zu sein. Es ist eine Lebenseinstellung, eine Berufung, mit der auf Pflichten einhergehen.

Ästhetik und Atmosphäre sind durchaus wichtig. Sie versetzen uns verstärkt in die richtige Stimmung, in den richtigen Zustand, um unsere Kräfte freizusetzen und mit den Kräften der Elemente arbeiten zu können. Aber was nützt uns leere Schönheit, die keinem Zweck dient und nicht benutzt werden kann?

Immer wieder kommen mir zu vielen Bildern die gleichen Worte in den Sinn: „Hübsch, aber was soll das?“. Omas alte Fußstütze elegant in einen Altar umzudekorieren macht noch lange keine magische Arbeit aus. Es sieht toll aus, keine Frage. Aber welchen Sinn hat es, außer von anderen als schön empfunden zu werden? Gibt es eine Anordnung auf dem Altar? Sind Vertreter der Elemente vorhanden? Haben die Dinge dort überhaupt einen Zweck für rituelle Arbeiten? Allzu oft scheint sich diese Frage mit „nein“ beantworten zu lassen. Wer auf viele glänzende Objekte ohne Gebrauchsspuren trifft, sollte skeptisch werden. Ebenso wie bei als Stillleben arrangierten hexischen Gebrauchsgegenständen.

Auch ein schönes Negativbeispiel sind die Dekorationen zu den verschiedenen Festtagen. Nehmen wir zum Beispiel diesen Post. Eine Dekoration zu Mabon. Mabon ist sozusagen das Erntedankfest unter den Hexen. Wir danken für die Ernte und was uns die Natur und ihre Wesen beschert haben, geben einen Teil zurück und bitten um gute Erträge für das nächste Jahr – materieller und immaterieller Art. Natürlich ist es (moderner) Brauch, seinen Altar oder Ritualplatz passend zu gestalten. Das Thema sind Herbst und Ernte. Doch sollte man wirklich auf Plastikblumen und gekaufter Herbstdekoration aus dem jährlichen Aufsteller im Supermarkt zurückgreifen? Wie viel Respekt zeigt das gegenüber der Natur? Zeigt es, dass wir überhaupt etwas aus der Natur erhalten haben? Gibt es nichts, was wir in dem Jahr gefunden oder erhalten haben, wofür wir danken und was wir teilen? Welche Symbolkraft haben gekaufte Dekorationen? Im Herbst ist die Natur voll und Dingen, die sie für die Lebewesen hergibt: Früchte, Nüsse, Samen, Pilze und vieles mehr. Hier scheint die Optik im Vordergrund zu stehen und weniger der Sinn und Geist des Festes.

Das bringt mich zum nächsten Schlagwort: die Qualität. Je mehr Gedanken Vorbereitung, Zeit und Aufwand ich in meine magische Arbeit stecke, desto besser das Ergebnis. Alles trägt zur Erreichung des Zieles bei. Dabei spielt natürlich ebenfalls mit rein, welche Qualität meine Zutaten und Hilfsmittel haben und welchen Aufwand ich dafür investiere. Damit meine ich aber nicht teuer=gut.

In den amerikanischen Kreisen scheint besonders in den Städten nach dem Boom von Serien wie „The Chilling Adventures of Sabrina“ oder dem Charmed-Reboot das Interesse an Magie und dem Hexentum wachsen. Und immer wieder trifft man auf die gleichen Diskussionen und Streitthemen: Kräuter aus dem Gewürzregal vom Supermarkt um die Ecke. Verkürzt gibt es dort zwei Fronten: die Befürworter und die Verurteiler. Ich selbst zähle mich mehr zu denen, die Kräuter aus der Natur oder Apotheke bevorzugen, sehe mich aber weniger als Verurteiler. Jeder erntet die Früchte seiner eigenen Arbeit. Und wer mit mittelmäßigem oder schlechtem Obst zufrieden ist, darf gerne dabei bleiben.

Aber die Argumentationen der Befürworter bringen mich oft ins Grübeln. Teure Kräuter aus dem Hexen- oder Esoterikladen seien Geldverschwendung. Die Kräuter aus dem Supermarkt seien wenigstens kontrolliert und es ist drin was draufsteht. Esoterischer Bedarf hingegen ist gesetzlich nicht reguliert. Zudem kommt man nicht an Kräuter, wenn man in der Großstadt wohnt.

Ob drin sein muss was drauf steht ist in der Regel in jedem Land zum Verbraucherschutz geregelt, sodass ich nicht von einer gänzlich fehlenden Regulation sprechen würde. Aber die grundsätzlichen Zweifel hinter dieser Argumentation sind durchaus nachvollziehbar. Auch die Verfügbarkeit in der Großstadt ist ein Argument. Doch sollte man deswegen wirklich auf Gewürze aus dem Supermarkt zurückgreifen? Welche Energien haften dem an? Was hat die Massenproduktion für Auswirkungen auf das einzelne Produkt?

Besonders frustriert werde ich, wenn ein Satz mit „XX year practitioner here“ und dann eine Aussage kommt wie: es spielt keine Rolle wie gut die Zutaten und Hilfsmittel sind. Diese Menschen sollten sich selbst auf ihren Status als Hexe hin überprüfen. So etwas zu sagen ist das gleiche wie zu sagen, es spielt keine Rolle, weil Magie sowieso nicht funktioniert. Dabei spielt der betriebene Aufwand durchaus eine nicht zu unterschätzende Rolle. Welchen Respekt zolle ich den Mächten gegenüber, wenn ich einfach belanglos ins Gewürzregal greife? Was ist mir meine Arbeit wert? Was ist mir das Ziel wert? Ich sage damit nicht, dass es die teuersten Kräuter aus dem Esoterikhandel sein müssen. Doch zu Händlern kann man sich einen Eindruck verschaffen. Wie authentisch sind sie? Wage ich den Versuch um die Kräuter wirklich einschätzen zu können?

Der noch bessere Weg sind die eigenen Kräuter. Es gibt auch im Supermarkt diverse Kräuter als Frischpflanze zu kaufen. Es ist kostengünstig und auch in der Stadt möglich, seine Kräuter auf dem Balkon oder Fensterbank zu ziehen. Sie bekommen bei der Pflege und Aufzucht von uns die nötige Aufmerksam und die richtigen Impulse, um für die magische Arbeit eingesetzt zu werden. Noch besser ist der Ausflug ins Grüne, in die Natur, um sich seinen Vorrat nach und nach selbst zu beschaffen. Insbesondere als Großstadthexe sollte der Bezug zur Natur nicht vernachlässigt werden und keinesfalls durch einen Griff ins Regal beim Supermarkt um die Ecke ersetzt werden.

Vieles kann, weniges muss. Es kommt immer darauf an, was mir die Arbeit wert ist. Jeder darf seine Meinung und Haltung haben. Doch gemeinsam an einem Strang zu ziehen, fördert eher das Zusammenwachsen einer Gemeinschaft als das Konsumieren oberflächlicher Bilder und Videos in den Social Media. Doch verurteilen wir nicht einander dabei, sondern zeigen uns die besseren Möglichkeiten.

Be blessed

Orakel für die 8. KW

Eine interessante Mischung für diese Woche: Manipulation, Reichtum, Eigenverantwortung, Gerechtigkeit und Weiblichkeit.

Die Grundstruktur der Woche wird wohl sein, dass wir mit Reichtümern verlockt werden. Reichtum meint hier einen weiten Begriff. Es kann alles sein, was uns wertvoll ist: Waren, Güter, Dienstleistungen aber auch Dinge wie Zeit. Der Reichtum ist von Manipulation und Eigenverantwortung umgeben. Wir sollten also genau hinschauen, was uns so verlockend feil geboten wird. Womöglich bekommen wir am Ende nicht das, was wir uns erhofft haben.

Gerechtigkeit und Weiblichkeit passen hier weniger ins Bild, wodurch sie ein eigenes Thema darstellen könnten. Frauen sollten in dieser Woche womöglich Acht geben und ihre Position und ihren Wert verteidigen. Die beiden Karten könnten ein Hinweis darauf geben, dass männliche Energien in dieser Woche besonders präsent und dominant sein werden.

Ebenso, oder gerade deshalb, kann es auch ein Appell sein, in Konfliktsituationen an die innere weibliche Seite zu appellieren und die Eigenschaften, die symbolisch mit ihr einhergehen: Mitgefühl, Verständnis, die Sicht des anderen einnehmen, ebenso wie zu bewahren und zu behüten und zu nähren. Lösen wir Konflikte also gerecht und finden eine Lösung, aus der Frucht hervor geht. Denn die Eigenverantwortung bedeutet auch, nicht selbstbezogen zu handeln und zu urteilen, wo es einem später zum Nachteil gereicht.

Be blessed

Orakel für die 7. KW

Für die kommende Woche nehme einmal mein ältestes und persönlichstes Kartendeck her: die Schöpferkarten.

Den Einstieg macht Mutter Erde positiv, welche für Natur, neues Leben und Heimat steht. Ihr folgt die Lebenskraft positiv, welche für Heilung und Genesung steht. Beeinflusst werden beide von der Zeit positiv und den Siegeln negativ. Die Zeit steht im Positiven für die Zukunft. Die Siegel für Hindernisse, Verborgenes und Geheimnisse. In negativer Stellung kehrt sich ihre Wirkung jedoch um. Die Legung schließt die Ironie im Negativ. Sie warnt sonst, dass die Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Im Negativ kehrt sich die Wirkung jedoch wieder um.

Die kommende Woche verspricht also ein Aufatmen. Die Zeichen und Energien stehen günstig, um gesund zu werden oder etwas für die Gesundheit zu tun. Mit Mutter Erde ist anzunehmen, dass sich dieser Effekt auch auf unsere Heimat erstreckt und das Infektionsgeschehen einen merklich positiven Verlauf nehmen wird.

Hindernisse stellen für uns in der kommenden Woche ebenfalls keine unüberwindbaren Hürden dar. Probleme lassen sich also gut angehen, der innere Schweinehund kann überlistet werden. Verborgenes wird sich offenbaren, und so können uns Nachrichten erreichen, die wir sehnlichst erwartet haben, deren Inhalt wir aber noch nicht absehen konnten.

Letztlich bescheinigt uns die Ironie im Negativ, dass wir ganz auf unser Empfinden vertrauen können. Die Dinge offenbaren sich uns so, wie sie uns zuvor erschienen.

Nutzt diesen Auftrieb!

Be blessed

Orakel für die 6. KW

Die kommende Woche birgt turbulentes Potential. Wir sollten uns auf Veränderungen einstellen.

Der Stern – Manipulation macht als erstes seinen Einfluss sichtbar und steht in Verbindung zum Kerker, der Abhängigkeit. Ihnen folgt das Gericht – Gerechtigkeit auf dem Fuße. In der kommenden Woche ist es also sehr wahrscheinlich, dass sich verborgene Strukturen und Absichten offenbaren, die uns bisher im Hintergrund gelenkt und gesteuert haben. Lügner verlieren das Gesicht, alte Verhaltensweisen, die uns nicht gut tun, werden erkannt. Die neue Woche bringt uns die Chance auf Befreiung.

Die Kugel, das Unbewusste bekräftigt vollends das Bild. Unbewusstes wird bewusst, die neue Woche steht wahrlich im Zeichen der Erkenntnis.

Geschlossen wird dieser Kreis vom Tode, dem Neuanfang. So wie er die Samen aus den vergangenen Pflanzen sät, aus denen etwas neues erwächst, können wir auch aus dem Alten, von dem wir uns befreien, neue Kraft schöpfen. Und wir müssen bedenken: im Blatt liegt das Gericht, nicht eine Verurteilung. Auch das Alte und der Täter verdienen Gehör und eine faire Verhandlung. Extremismus führt nur zu noch mehr schadhaften Strukturen. Beziehen wir sie in den Neubeginn ein, in das neue Ganze, und geben die Chance weiter, die wir erhalten haben.

So erschütternd die Erkenntnis manchmal sein kann, bleibt besonnen und gerecht.

Be blessed

Imbolc 2021

Dieses Jahr hat der Winter Imbolc fest im Griff. Die Wintersonne steht tief, die Luft ist klar und rein wie der Schnee, der alles behutsam bedeckt.

Die Binsen stehen hoch, ideal für ein neues St. Brigid Cross. Das alte vom letzten Jahr hat ausgedient und wird im Feuer zur Rückkehr des Lichtes mit Johanniskraut und Dank verbrannt. In diesem Rauch wird das neue Kreuz geweiht und am Haus angebracht, um das Haus zu bewahren.

Blessed Imbolc!