Imbolc 2021

Dieses Jahr hat der Winter Imbolc fest im Griff. Die Wintersonne steht tief, die Luft ist klar und rein wie der Schnee, der alles behutsam bedeckt.

Die Binsen stehen hoch, ideal für ein neues St. Brigid Cross. Das alte vom letzten Jahr hat ausgedient und wird im Feuer zur Rückkehr des Lichtes mit Johanniskraut und Dank verbrannt. In diesem Rauch wird das neue Kreuz geweiht und am Haus angebracht, um das Haus zu bewahren.

Blessed Imbolc!

Mabon 2020

Es ist Herbst-Tagundnachtgleiche und damit der Mittelpunkt des Mabon-Festes. An Mabon feiern wir den Abschluss der Ernte, danken mit einem großen Mahl und geben etwas an die Natur zum Dank zurück.

Meinen Mabon-Altar habe ich mit allen Stellvertretern dessen geschmückt, was ich in diesem Jahr ernten konnte: Pilze, Früchte um daraus Wein zu machen, Nüsse, Samen und Kräuter. Bis zu Samhain lasse ich alles dort stehen. Naturgeister und Tiere nehmen sich, was sie benötigen. Was an verderblichem Material dann noch übrig ist, gebe ich der Erde zurück.

Mabon hält uns auch dazu an, das Jahr zu reflektieren. Alle Erfolge, Misserfolge, neue Erfahrungen und Veränderungen, die wir erlebt haben. Durch die Corona-Krise war es für sehr viele Menschen eine große Zeit des Umschwungs, des Umdenkens und Veränderns. Eine Zeit, die viele Chancen bot, gewohnte Muster zu verlassen und neue Erkenntnisse zu sammeln oder sie sogar durch bessere zu ersetzen. Für mich persönlich hat sich durch die Krise nicht viel verändert, pflegte ich doch einen Lebensstil, den die Einschränkungen kaum trafen. Wirklich neu war im Grunde für mich allein die Maske. Wem die Fähigkeit zur Wahrnehmung in Relation fehlt, nennt sie heute einen Maulkorb. Für mich ist sie ein Kompromiss, der mehr Nutzen für alle bringt, als Nachteile für mich selbst.

Das Jahr 2020 war für meinen kleinen Online-Hexenladen ein erfolgreiches Jahr. Ich konnte neue Ideen entwickeln und umsetzen, an einigen arbeite ich noch. Zum ersten Mal kann ich merklich mehr erzielen, als die Kosten zu decken. Für das kommende Jahr wünsche ich mir natürlich, dass der Trend anhält. Aber ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Mein Beratungsangebot wird leider noch sehr wenig in Anspruch genommen. Aber vielleicht ist die Zeit dafür noch nicht da.

Mit allem, was uns die Natur in ihrer Hochzeit geboten hat, begeben wir uns nun in die dunkle und kalte Jahreszeit. Die sinkenden Temperaturen bei Nacht machen es deutlich: der Herbst ebnet den Weg für den Winter. Ich freue mich auf den Höhepunkt des heidnischen Jahres und mein Lieblingsfest: Samhain. Bis dahin sollten wir alle den goldenen Herbst genießen.

Be blessed

Beltane 2020

Beltane ist im Jahresrad der Gegenpol zu Samhain und beide sind die Höhepunkte der Feste. Für mich persönlich ist Samhain jedoch noch wichtiger. Dennoch wollte ich Beltane meine Aufmerksamkeit schenken und das Licht feiern und um ein erfolgreiches und fruchtbares Jahr bitten.

Gleichzeitig wollte ich den kleinen Steinkreis auf unserem Grundstück einweihen. Für das Festfeuer habe ich bereits im Voraus die Materialien für das Neunholz gesammelt. Das Neunholz besteht aus Zweigen oder Ästen der den Kelten als heilig geltenden 9 Bäumen Birke, Esche, Eberesche, Erle, Hasel, Ilex, Weide, Eiche und Weißdorn.

Birke
Eiche
Esche
Eberesche
Weide
Weide
Weißdorn
Erle
Ilex
Hasel

Geplant war das Feuer eigentlich in der Nacht des 30. April auf den 1. Mai; das Wetter spielte jedoch nicht mit. Für den 1. Mai selbst sollte es der Wettervorhersage nach trocken bleiben. Doch bevor es gen Abend an das Feuer ging, machte ich mich auf den Weg, um Maiwasser zu sammeln.

Maiwasser

Maiwasser ist das Wasser und der Tau, den man zu Beltane am 1. Mai sammelt. Dem Wasser werden magische Eigenschaften zugesprochen. Es soll gesund machen und schön. Früher war es Brauch, dass sich die jungen Frauen im morgendlichen Tau des ersten Mai im Gras badeten, um Schönheit zu erlangen. Auf die Augenlider aufgetragen, sollte er die Hellsicht fördern. Aus dem 16. Jahrhundert ist überliefert, dass das Maiwasser eine beliebte Zutat für Zaubertränke war. Meines habe ich in einem kleinen Bach im Wald gesammelt. Natürlich habe ich mir eine schöne Flasche ausgesucht. Das Foto zeigt es am Brunnen auf der Terrasse, ich hatte leider versäumt, unterwegs ein Bild zu machen.

Waldmeister im Krug

Natürlich darf zum Ersten Mai auch keine Maibowle fehlen. Da ich dem Alkohol jedoch nicht sehr zugetan bin, habe ich eine einfache Maischorle angesetzt. Hierzu wird ein Bund Waldmeister geerntet; möglichst noch bevor er blüht. Das Bund wird für einige Zeit aufgehängt und zum anwelken gebracht. Hierdurch entsteh das typische Aroma des Cumarin. Der Bund wird dann in einen Krug mit Wasser gehangen. Dabei dürfen die Schnittflächen der Stiele nicht bis ins Wasser hinein ragen. Das Bund wird für etwa 20 Minuten zum ziehen im Wasser gelassen. Dann kann es getrunken und genossen werden. Wer mag, kann noch etwas Zuckersirup für die Süße dazu geben.

Wer den Waldmeister nicht im Garten hat, findet ihn, wie der Name vermuten lässt, im Wald in der Nähe von Bäumen. Er wächst gern in deren Halbschatten.

Neunholz in der Feuerschale

Am Abend war es dann soweit – das Beltane-Feuer. Das Fest Beltane war möglicherweise der Beginn des Jahres für die Kelten. Und so sollte das Feuer auch den Beginn, den Anfang meines Steinkreises markieren. Das Neunholz wurde in der Feuerschale bereit belegt. Ich habe Krüge mit den Elementsymbolen darauf nach den korrespondierenden Himmelsrichtungen ausgerichtet und die vier Elemten Feuer, Wasser, Luft und Erde herbeigerufen.

Das Feuer ist entfacht

Dann habe ich das Neunholz in der Feuerschale aufgerichtet und schließlich das Feuer angezündet und die Kräfte um Beltane um ein erfolgreiches Jahr gebeten. Das ganze Ritual fühlte sich sehr kraftvoll und doch gleichzeitig geborgen an. Kraftvoll schien auch das richtige Stichwort zu sein, denn im Laufe des Feuers entwickelte sich über uns ein Gewitter – von dem in der Wettervorhersage nichts erwähnt wurde!

Hier noch einige Aufnahmen des Feuers.

Das Feuer ist entfacht
Ein Gewitter zieht auf
tanzende Glut

Be blessed