Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in Zeiten von Corona habe ich es geschafft, mir im Sommer eine dicke Erkältung zu holen. Zu meiner Verteidigung darf ich aber nicht unerwähnt lassen, dass mein Mann sie von der Arbeit mit nach Hause brachte.
Gewöhnlich bin ich innerhalb von einer Woche mit einer Erkältung durch. Doch diese hatte es in sich. Zwei Wochen hatte sie mich fest im Griff. Es war wie eine Achterbahnfahrt. Einen Tag fühlte ich mich gut und hatte fast schon ein schlechtes Gewissen den Kollegen auf der Arbeit gegenüber. Der nächste Tag war dann einfach nur schrecklich und mit Fieber begleitet. Zum Ende der ersten Woche hin entschieden sich die Viren dann noch, beidseitig mein Innenohr zu befallen. Das gab mir einen erfrischenden Blick in die Zukunft, wenn ich einmal alt, unausstehlich und sehr schwerhörig sein werde.
Es heißt doch so schön: unbehandelt dauert eine Erkältung 7 Tage an, behandelt nur eine Woche. Die Erfahrung habe ich auch dieses Mal gemacht. Mein Hausarzt hat mir ein homöopathisches Mittel verschrieben. Ich bin bei Homöopathie sonst sehr skeptisch. Angesichts meines Zustands war ich aber für jeden Strohhalm dankbar. Es war ein Komplexpräparat, das den Abfluss der Lymphe fördern und Schwellungen in den Atemwegen (Nase, Rachen und Bronchien) abklingen lassen soll. Ich kann nicht sagen, dass es irgendwie gewirkt hätte.
Darum entschied ich mich in der zweiten Woche die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Natur- und Kräuterheilkunde (nein, Homöopathie ist keine Kräuterheilkunde) haben mich schon immer fasziniert und meine Hausapotheke hatte noch einiges zu bieten. Eine behandelte Erkältung dauert zwar genauso lange an, aber sie wird deutlich erträglicher. Das erste Mittel der Wahl war mein Frostbalsam. Es kühlt bei Prellungen und macht bei Erkältungen die Atemwege frei. Insbesondere die Nächte wurden damit viel angenehmer.
Stolz auf mein Werk bewunderte ich dann noch, was ich alles schon hergestellt habe und was meine Kräuterküche alles zu bieten hat. Damit ich nicht zwei Wochen sinnlos herum gelegen habe, nutzte ich kopfschmerzfreie Zeiten um mein Wissen kompakt und praxisorientiert niederzuschreiben um anderen einen Einstieg in die moderne Hexenküche zu ermöglichen.
Und damit ist ein neues E-Book entstanden. Bisher das längste. Es kann in meinem etsy-Shop erworben und herunter geladen werden. Ich hoffe damit vielen Menschen eine gute Hilfestellung zu geben, mit fehlerhaften Methoden aufzuräumen und genug Anreiz zu geben, sich auch an komplexere Zubereitungen zu wagen.
Zur Feier meiner Genesung teile ich hier mit euch noch die Rezeptur für mein Frostbalsam und einen guten Erkältungstee:
Erkältungstee
Es handelt sich dabei um einen Erkältungstee der die Abwehrkräfte stärken soll. Schmeckt aber bestimmt auch ohne Schnupfen.
Man benötigt:
- Melissenblätter
- Johannisbeerblätter (schwarze Johannisbeere)
- Hagebuttenschalten der Hundsrose
- Gartenapfel
Alle Zutaten müssen getrocknet und zerkleinert werden und dann im Masseverhältnis (also nach Gewicht) 1:1:1:1 gemischt werden.
Frostbalsam
Man benötigt:
- Mandelöl 27,50 ml
- Ätherische Öle:
- Minze 2,80 ml
- Kampfer 5,25 ml
- Eukalyptus 5,25 ml
- Nelke 2,45 ml
- Teebaum 1,75 ml
- Cera Flava (gelbes Bienenwachs) 5,00 g
Das Mandelöl wird erwärmt um das Bienenwachs darin zu schmelzen. Die Mischung wird dann kaltgerührt. Sobald sie handwarm ist, kommen alle ätherischen Öle dazu. Es wird weiter gerührt, bis die Masse vollständig kalt ist. Auf 0,05 ml genau kann man eigentlich nicht abmessen. Aber auf 0,1 bis 0,2 ml durchaus. Es gibt Einwegspritzen zu kaufen, die eine entsprechende Skala besitzen. Man zieht damit einfach die benötigte Menge des Öls auf.
Dunkel und lichtgeschützt, am besten im Kühlschrank gelagert, ist der Balsam nahezu unverderblich. Mein Tiegel ist mittlerweile 3 Jahre alt und der Balsam ist noch wie am ersten Tag. Ätherische Öle können allergen sein. Versichert euch also vorher, ob ihr Allergien habt und das Balsam vertragen würdet.
Be blessed und bleibt gesund!